Samstag, 10. Dezember 2016

4. House of Hope



Jetzt wird es wirklich mal Zeit, von meiner Arbeit im Projekt House of Hope zu erzählen!

Morgens arbeiten wir in der Nursery also im Kindergarten. Eigentlich fängt die um acht Uhr an, aber Clara und ich kommen meistens erst so um 8:30 Uhr, weil unsere Anreise zum Projekt eine lange und oft umständliche ist…
 Von unserem Haus laufen wir die unebene Dustroad entlang zur großen Straße, die raus aus dem Stadtteil Biwi und Richtung Area 23 führt. Da stellen wir uns jeden Morgen in den Schatten eines großen Mangobaumes (von dem wir auch schon abgefallene Mangos mitgenommen haben) und versuchen, mehr oder weniger geduldig, einen Lift zu bekommen, der uns zur Petroda Filling Station (eine große Tankstelle) bringt. Manchmal, wenn wir großes Glück haben, erwischen wir einen Pickup, der uns auf der Ladefläche mitfahren lässt. Zwischen der Petroda und der Total Tankstelle laufen wir dann die Straße runter zu den Minibussen, die nach Area 24, Ngwenya fahren. Oft sehen wir im Herlaufen, wie gerade ein Bus losfahren will, aber mittlerweile kennen uns fast alle Busfahrer und Conducter von Ngwenya, weil wir jeden Morgen ungefähr um die gleiche Zeit dahin fahren und zudem ja nicht gerade unauffällig sind, und so warten sie immer auf uns. Das ist aber auch ein beliebter Trick bei den Busfahrern hier. Sie tun so, als ob sie grade losfahren würden, und das soll anscheinend mehr Kunden anlocken oder schneller. 
Letzter Zeit dauert die Fahrt dorthin viel länger als sonst, da manche größere Straßen neu gemacht werden und die Minibusse so die schrecklichsten Umwege machen müssen. Die Straßen in Area 24, vor allem die Umwege, sind eine Zumutung für Minibuskunden. Es ist eine holprige und unsichere Fahrt, bei der man sich gerne den Kopf an der Decke des Minibusses anschlägt. Trotzdem sind dort sehr viele Minibusse unterwegs und kommen wirklich immer, egal wie uneben oder eng die Straße ist, aneinander vorbei. Einmal kamen wir einem großen Hügel entgegen, der aber nur halb auf der „Straße“ war. Da dachte sich der Busfahrer wohl: Drunter können wir nicht, drüber können wir nicht.. Wir müssen mittendurch! Und dann sind wir mit dem Minibus so schräg über diesen Hügel gefahren, wir dachten wirklich der Minibus kippt gleich um!
 Aber, wie wir schon festgestellt haben gilt für alle Minibusse: Nichts ist unmöglich; Toyota! Man müsste wirklich hier einen Werbespot für Toyota drehen, da die Minibusse auch weitestgehend von Toyota oder anderen japanischen Automarken sind...
Wenn wir dann doch irgendwann irgendwie angekommen sind, müssen wir noch 5 Minuten die Straße zu unserem Projekt runterlaufen, das direkt am Anfang des Ngwenya-Marktes liegt, auf dem immer sehr viel los ist. Auf dem Weg hören wir schon von allen Seiten meistens Kinder - aber auch Erwachsene - Azungu (Weißer) oder Lala rufen, wie wir Projekt bekannt sind.
Sobald wir uns im Office eingezeichnet haben, kann es losgehen. Wir kommen in die Nursery, wo die Kinder meistens schon lebhaft Monate oder Wochentage lernen. Die liebliche Engelsstimme von Susan dringt manchmal schon durch das Kindergeschrei durch…
 Susan und Partuma sind die beiden Erzieherinnen, die mit uns in der Nursery arbeiten. Manchmal sind beide im Raum, manchmal aber auch nur eine von beiden. Nachdem wir sehr freundlich begrüßt wurden, stürzen sich auch schon alle Kinder auf uns und hindern uns daran, Platz zu nehmen. Wir haben den Kindern auch schon neue Lieder beigebracht, zum Beispiel " I like the flowers" "Aramsamsam" oder "In the jungle". Manchmal kommen auch Kinder zu uns her und sagen, welches Lied sie hören wollen. Wir haben auch vor, den Macarena Song runterzuladen und mit denen zu tanzen, ich glaube darauf werden die richtig abgehen! Nur haben wirs bis jetzt noch nicht geschafft...

Während die Kinder also Lieder singen und kleine Spiele spielen, wird in der Küche schon das Porridge vorbereitet, das die Kinder jeden zweiten Tag bekommen und wir dann auch. Mit Zucker ist das auch lecker und macht pappsatt. Die Kinder haben aber auch ihr eigenes Vesper dabei, was meistens sehr ungesund aus Chips und Fanta besteht. Viele haben aber auch Reis oder Kartoffeln dabei, das sie dann auf dem ganzen Boden verteilen, vor allem den Reis, weil der sich nicht gut mit Händen essen lässt ..:D 
Während die Kinder ihren Reis auf dem Boden verteilen, kümmern wir uns um ihre Zahnbürsten. Unsere beiden Vorfreiwilligen haben nämlich begonnen, mit den Kindern ihre Zähne zu putzen und haben uns gebeten, dies weiter zu tun. Am Anfang haben wir die Zahnbürsten einfach mit heißem Wasser abgespült und sie dann wieder willkürlich verteilt, aber eine Mutter kam auf Partuma zu und hat gemeint, das reiche nicht und die ganzen Bakterien würden sich trotz dessen verbreiten. Also haben wir angefangen, auf jede Zahnbürste die Namen zu schreiben (und die jeden Tag zu erneuern). Anfangs war das viel zu chaotisch, weil wir die Namen noch nicht wirklich kannten und die Kinder sich auch nicht melden, wenn man den Namen aufruft, bzw. es schreien 79 andere Kinder (insgesamt sind es 80, wobei nicht immer alle da sind) „Lala, ine!“, was soviel wie „Clara, ICH!“ heißt. Clara hat irgendwann angefangen, sich als Lala vorzustellen, deswegen sind wir für viele jetzt Lala und Clala, vor allem viele Kinder nennen uns beide nur noch Lala.
Susan hat uns aber immer geholfen mit den Namen und so haben wir durch das Zähneputzen auch total schnell alle Namen gelernt. Hier eine kleine Liste der Top-Namen:

Godfully, Innocent, Miracle und Given, Miracle und Memory, Promise, Gift, Chimwemwe (happy), Pemphero (prayer), Charity, Mphatso (gift) Haluni und viele mehr… 

Hier in Malawi sind Namen, die eine Bedeutung haben sehr beliebt, weswegen viele einfach englische Wörter zum Namen haben, oder die Übersetzung auf Chichewa. Oft werden wir auch gefragt, welche Bedeutung unsere Namen hätten oder was die Übersetzung ist.
Nachdem wir alle Zahnbürsten wieder eingesammelt haben, manchmal etwas mühsam, geht auch schon die Pause zu Ende. Seit kurzem haben wir auch angefangen, Freitags Seifenblasen zu machen, das lieben die auch total. Dazu braucht man nämlich nur Wasser, Spülmittel und Glycerin (was man in jedem Supermarkt billig bekommt). Erst haben wir die Mischung nicht so gut gemacht, deswegen war das mit den Blasen machen etwas schwierig. Aber letzten Freitag war die Konzentration perfekt und einige Kinder haben riesige scchöne Seifenblasen hinbekommen. 
 Spätestens um 11 Uhr werden alle Kinder wieder in den Raum geholt und manchmal lernen sie noch was, zum Beispiel die ersten Buchstaben zu schreiben. Das ist ziemlich witzig, weil dann alle mit Kreide auf den Steinboden malen oder versuchen, mit ihren kurzen Armen, die hohe Tafel zu erreichen und dafür auch gerne einen dieser furchtbar wackligen Stühle zur Hilfe nehmen. 
In dieser letzten Stunde werde ich immer sehr müde, da es viel anstrengender ist, sich 3 Stunden lang mit so vielen kleinen Kindern zu beschäftigen, als man denkt! 
Kurz vor 12 wird dann noch ein kleines Tagesgebet aufgesagt/geschrien und ein kurzer Abschiedssong gesungen. Nachdem sich die Kinder alle einzeln bei uns mit einem High 5 verabschiedet haben, geht es mit Mama/Papa oder Geschwisterkind nach Hause und Clara und ich können uns auf den Maisbrei stürzen. Inzwischen finde ich diesen Nsima schon essbar (obwohl der im Projekt scchon nochmal ekliger ist als bei Malawiern zu Hause), aber nur wenn es Fleisch dazu gibt. Dann kann man den Nsima so in der Fleischsoße wälzen, dass man hinterher den Nsima-Geschmack nicht mehr schmeckt. Viele sagen ja, dass der Maisbrei einfach nach nichts schmeckt und deswegen so langweilig ist, aber in unserem Projekt hat der, finde ich so einen ekligenNachgeschmack...
Naja genug zum Nsima! Da wir eine sehr lange Mittagspause haben, haben wir auch sehr viel Zeit, uns mit den verschiedensten Sachen zu beschäftigen. Manchmal spielen wir Bao, wenn das Holzbrett gerade frei ist. Bao ist das bekannteste und beliebteste Spiel hier in Malawi; das sieht man die Leute aucch ständig auf dem Markt oder am Straßenrand oder vorm Haus spielen. Da sitzen dann zwei Männer, die rasend schnell und fließend Murmeln durch die Kuhlen des Holzbrettes bewegen, während unzählige andere Leute drum herumstehen und gebannt zuschauen.  
Wenn aber gerade jemand anderes beim Baospielen ist, lesen wir uns gerne auch mal ein Philosophie Buch vor oder hören einfach Musik. Und irgendwann bereiten wir dann meistens auch unseren Unterricht vor... 
Montag, Mittwoch und Freitag unterrichten wir unsere Standard 5 Schüler (5. Klasse) von halbvier bis 5. Davor haben wir noch eine knappe Stunde Chichewa Unterricht bei einem sehr jungen Lehrer unseres Projektes (19), der selbst grade noch Schüler in der Form 4 ist (letzte Stufe der Secondary School) und sich gerade auf ein Technical College in Lilongwe bewirbt. Mit den Fünftklässlern macht der Unterricht richtig Spaß.  Wir haben nämlich jeweils nur 5 Schüler zwischen 11 und 14, die alle total lustig sind und dann während der Pausen gerne tanzen oder singen (oder auch im Unterricht schon). Wir haben sie schon total liebgewonnen und freuen uns jedes Mal auf unsere Schüler.

Dagegen jedoch sind unsere Erstklässler, die wir Dienstag und Donnerstag unterrichten, sehr viel anstrengender. Die kommen halt direkt aus der Nursery und sind noch nicht so richtig an die Schule gewöhnt, zumal sie bei uns sicherlich frecher sind als bei den anderen Lehrern. Vor denen haben sie viel mehr Respekt, weil sie strenger sind und zur Not auch mal nen Klaps auf den Hinterkopf geben. Manchmal läuft der Unterricht ganz gut und der Großteil schreibt von der Tafel ab, aber da gibts es dann doch diese Rabauken, die nie einen Bleistift oder Heft dabei haben (was alle am Anfang des Schuljahres von der Schule gesponsert kriegen). Eigentlich sind es auch nur 13 Kinder, was im Gegensatz zu den normalen Klassen, in denen 40-60 Kinder sitzen, gar nichts ist. Aber trotzdem ist es für uns wirklich eine Heidenarbeit, sie alle in Schach zu halten (was ich eigentlich nie schaffe:D). Ich kommee jedenfalls immer total fertig und manchmal sogar mit dem Gedanken, was geschafft zu haben, aus dem Unterricht.

Soviel mal zu unserer Arbeit im House of Hope... Ich könnte noch STUNDENLANG über die Kinder in der Nursery schreiben, weil sie alle so einzigartig lustig sind. Aber um das nachvollziehen zu können  müsste man sie einfach live erleben..!

Wir haben jetzt noch eine Woche zu arbeiten (nur Nusery, weil die Schüler eine besondere Woche mit den Angeboten wie Tanz, Theater, Chor und mehr haben) und dann gehen wir über Weihnachten und Silvester Malawi bereisen! Ich freu mich da sehr drauf, da mich meine Schwester Lena besuchen kommt und wir uns hoffentlich schon vor oder an Weihnachten sehen!! 

Der nächste Eintrag kommt dann wahrscheinlich erst 2017...=)

P.S.: Das mit den Bildern klappt immer noch nicht, ich weiß nicht worans liegt, weil ich grade sogar gutes Internet habe... Aber ihr könnt mich sonst auch privat anschreiben, dann kann ich ein paar Bilder senden 



Freitag, 14. Oktober 2016

3. Die Stadt



In diesem Eintrag will ich euch der Stadt Lilongwe an sich ein bisschen näher bringen… Leider gibt es diesmal keine Bilder, weil mein Internet zu schlecht ist, um welche hochzuladen. Aber vielleicht kann ich nächstes Mal welche mitschicken :)

Die Stadt Lilongwe hat sehr viele immer bereit stehende Transportmittel. Die Minibusse werden sehr häufig benutzt, es gibt davon hier auch mehr als genug.

In einen Minibus passen ca. 15-20 Personen rein, kommt drauf an, wie groß er ist bzw. wie sehr die Busfahrer ihre Kunden zusammenquetschen... Am Anfang kam mir das Minibussystem ziemlich chaotisch vor, jedoch hab ich jetzt ein bisschen mehr Überblick darüber gewonnen. Die Minibusse haben bestimmte Linien, die sie fahren, die auf einem Pappschild vorne im Bus angeschrieben sind. Die Schilder sind aber nicht unbedingt nötig, da die sogenannten „conducter“ viele Kunden anlocken.  Sie rufen das Ziel des Busses und den Preis in die Menge und fragen manchmal auch einzelne Leute, wo sie hin wollen : „Hey my friend, where are you going? Sister, come here.“. Die Ziele sind immer bestimmte Areas, also Stadtteile von Lilongwe. Der conducter, sorgt wie gesagt dafür, dass es genügend Kunden gibt (meistens fahren die Minibusse erst los, wenn sie voll sind)und er sammelt dann von jedem das Geld ein. Es gibt keinen festen Preis, es kommt darauf an wo man fährt, aber auch auf den Minibus. Vom Supermarkt nach Hause zum Beispiel zahlen wir jeder 200-300 Kwacha (umgerechnet ca 25-40 Cent), jedoch wenn wir zur Arbeit fahren zahlen wir immer nur 100 Kwacha. Als Weißer sollte man aber immer aufpassen mit dem Preis, da die conducter von einem oft mehr verlangen. Man muss dann einfach schauen was die anderen zahlen oder Leute im Bus fragen, was sie gezahlt haben.

Wenn man in einen Minibus einsteigt, sollte man damit rechnen, dass es sehr eng wird. Der Durchschnittsminibus hat 3 Bänke, auf die jeweils ca. 4 Leute passen plus zwei Sitze vorne neben dem Fahrer. Der conducter steht auch gerne mal gequetscht an der Tür, Hauptsache der Bus ist voll. In den meisten Minibussen (Ich glaube in allen, in denen das Radio nicht kaputt ist) läuft Musik. Da laufen dann entweder malawische/afrikanische Songs oder weltweit bekannte Charts. Neulich kam die ganze Fahrt über ein Lied über „Black People“ und Clara und ich, zwei Weiße, saßen so auf den vorderen beiden Plätzen neben dem Busfahrer, das war lustig, vor allem weil das Lied immer wieder von vorne losging… :D

Dem conducter sagt man auch, wo man aussteigen will. Das kann man an bestimmten Stellen, die sozusagen Bushaltestellen sind, aber nicht gekennzeichnet. Sie sind jedoch nach einem bestimmten Gebäude oder einer Einrichtung benannt, deshalb sind sie auch einfach zu merken. Einsteigen kann man eigentlich überall, man muss den Minibus nur anhalten.

Wenn man größere Strecken durch Malawi fahren will nimmt man auch die Minibusse. Vor ein paar Wochen zum Beispiel waren wir in Salima, nah am Lake Malawi, was ca. 1 ½ Stunden mit dem Minibus entfernt liegt. Wenn man aber fast 2 Stunden in einem oft sehr ungemütlichen Minibus über die Straßen geholpert ist, freut man sich sehr über die Ankunft! :D Für sehr lange Strecken gibt es richtige Reisebusse. Letztes Wochenende waren wir auf dem größten Festival Malawis, auf dem Lake of Stars am See. Wir sind erst nach Salima gefahren mit dem Minibus und dann von da mit einem großen Bus zur nächsten großen Stadt, Mzuzu. Diese Fahrt war glaub ich die unbequemste meines Lebens! Von Salima nach Mzuzu waren es schon ca. 7 Stunden und man hatte die Wahl zwischen Stehen oder sehr gequetscht auf dem Boden sitzen, da alle Plätze schon vergeben waren… 

Um nochmal zurück zu den Minibussen zu kommen: Insgesamt sind die Minibusse sehr verratzt. Klingt vielleicht übertrieben, aber anders kann man das nicht beschreiben. Es gibt glaube ich kaum einen Minibus, der nicht auf Tankreserve fährt. Sehr oft kommt es vor, dass man den Minibus kurz anschieben muss, damit er wieder anspringt und überall auf den Straßen kann man 5-Liter-Benzinkanister kaufen. Neulich erst haben Clara und ich einen erwischt, der dann keinen Reserve-Kanister im Bus hatte und wir dann erst warten mussten, bis der conducter einen gekauft hatte. Aus diesem Grund wird der Motor immer abgeschalten, sobald es nur ein bisschen bergab geht.

Alle Minibusse haben einen ungefähr 10 cm breiten Kofferraum, aber irgendwie passt IMMER ALLES rein!  Oft wird dann halt der Kofferraum mit einem Seil festgebunden, der dann aber trotzdem ein bisschen offen steht. Einmal ist es  uns passiert, dass hinten im Kofferraum richtig viele Fische verstaut waren und dann der Kofferraum aufgegangen ist. Dann mussten wir erstmal ein paar Minuten warten, bis die Fische wieder eingesammelt waren. In einem Minibus ist auch sehr selten die Windschutzscheibe noch heil. Also bis jetzt haben wir fast nur gesprungene Windschutzscheiben gesehen, zumindest in Lilongwe. Die hintere Scheibe ist manchmal gar nicht mehr vorhanden, sondern komplett mit Klebeband zugeklebt ..:D 

Trotzdem fahren wir richtig gerne Minibus, weil es billig ist und Musik läuft und eigentlich immer einer bereit steht. Wenn nicht, kommt in den nächsten Minuten einer (Zumindest wenn man nicht abends zu einer Uhrzeit fährt, bei der die letzten fahren). Oft lernt man auch Leute im Miinibus kennen, die einen einfach so anquatschen, oder man unterhält sich mit dem Busfahrer, wenn man vorne sitzt.

Neben den Minibussen gibt es aber auch Taxis, „Tuktuks“, Fahrradtaxis, und natürlich das Trampen. Für kurze Strecken trampen wir immer, das macht jeder hier. Manchmal ist es richtig hart, einen Lift zu bekommen und wir warten wirklich 20 Minuten oder so, aber oft hält auch eines der ersten Autos an. Darüber lernt man richtig viele Leute kennen, die meisten fragen einen über die Arbeit und woher wir kommen usw. aus. Am coolsten ist es immer, wenn uns ein Pickup mitnimmt und wir hinten auf der Ladefläche mitfahren dürfen, das macht unglaublich Spaß! Hier in Lilongwe gibt es zwar viele Pickups, aber viele nehmen einen nicht mit. In Salima zum Beispiel ist das viel verbreiteter, da bekommt man sehr leicht einen Pickup-Lift, bei dem man allerdings zahlen muss. Da sind dann meistens richtig viele Leute auf der Ladefläche.

Ein Taxi nehmen wir nur abends/nachts, da es sehr viel teurer ist, als ein Minibus (meistens 2 000 – 4 000 Kwacha, kommt natürlich darauf an, wohin man will) und da nachts keine Minibusse mehr fahren. Hier wird es übrigens sehr früh dunkel, d.h. spätestens um 6 geht die Sonne unter und das das ganze Jahr über. Die Taxis stehen aber auch  gefühlt an jeder Straßenecke und die Fahrer quatschen einen ständig an, wo man hin möchte. Vor allem Weiße werden penetrant angesprochen, da wir mehr zahlen könnten. Neulich haben wir Freiwillige zu siebt ein Taxi genommen nachts nach dem Feiern. Dann wurden wir von einer Polizeikontrolle angehalten und die zwei Polizisten haben erst richtig Stress gemacht. Dass wir 10 000 Kwacha zahlen müssen und sie einen Alkoholtest machen würden und wenn Alkohol nachgewiesen würde müssten wir alle auf die Wache und so.. Dann nachdem der Taxifahrer (und auch wir) mit ihm diskutiert hatte, meinte der eine Polizist „Does anyone have 1 000 Kwacha“? und die Sache war erledigt.

Die „tuktuks“ sind quasi kleine Taxis. Das sind kleine Fahrzeuge mit drei Rädern (Ihr kennt die Fahrzeuge bestimmt aus Italien oder so, da fahren die auch oft rum). Die kosten weniger als Taxis, bringen dich aber wohin du willst und die meisten geben einem auch ihre Nummer, dass man sie eben wie ein Taxi erreichen kann. 

Fahrradtaxis benutzen wir hier in Lilongwe auch nicht so oft, weil man eben mit anderen Transportmitteln schneller und billiger vorankommt. Einmal haben wir es aber ausprobiert und es war ziemlich komfortabel! Die Fahrräder hier sind auch alle ziemlich kaputt und die Taxifahrer müssen glaub ich fast jeden Tag das Fahrrad wieder in Gang bringen. Meistens sind das Fahrräder mit nur einem Gang weshalb sich die Fahrer manchmal richtig abmühen müssen. Auf dem Fahrrad ist einfach hinten auf dem Gepäckträger ein dickes Polster angebracht und am Rad zwei Fußabstellstangen.

Überall auf den Straßen gibt es Essen zu kaufen. Zur Zeit gibt es richtig viele Mangos und die sind meistens auch richtig reif, weil jetzt die Mangozeit angefangen hat!! Vor ein paar Wochen waren die nämlich noch ganz grün, aber die Leute essen die dann mit Salz das schmeckt dann ganz sauer. Sonst kann man immer Samoosa oder Mandazi kaufen. Samoosa sind mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen, das schmeckt richtig lecker, aber mit denen auf der Straße sollte man halt aufpassen, weil das Fleisch, das da drin ist, nicht immer Beef oder Chicken ist, auch wenn die das behaupten… Sehr schlimm ist das aber nicht, bis jetzt haben wir alles überlebt :D Mandazi sind kleine süße Teigbällchen, die sind eigentlich auch immer ganz lecker. Die könnte man vielleicht mit Fasnetsküchle vergleichen, nur ohne den vielen zucker oben drauf.
Fast jeden Tag gönnen wir uns auch „Chips“. Das sind frittierte Kartoffelstückchen, also Pommes. Die Chipsiesverkäufer stehen auch fast überall am Straßenrand. Sie haben über einer Steinmauer, in der ein Feuer brennt, eine metallene Platte mit einer Kuhle, in der sie die Chips frittieren. Das Öl, mit dem frittiert wird ist eigentlich ziemlich eklig, da es vermutlich den ganzen Tag darin schmort. Aber oft geht es einfach am schnellsten sich Chips zu holen, vor allem ist das auch billig und sie schmecken ja auch gut. Eigentlich gibt’s dazu auch immer Kraut und Tomaten und am Anfang haben wir das auch immer dazu gegessen, aber wir hatten oft Bauchschmerzen davon (nur ganz kurz am Morgen danach), da das Gemüse mit sehr unsauberem Wasser angebaut und gewaschen wird und das ja auch nicht gekocht ist. Deswegen verzichten wir jetzt darauf und essen die Chipsies nur mit Salz. Man kann die Chips entweder direkt am Stand essen auf der Metallplatte, oder man bekommt sie in einer kleinen Plastiktüte mit, was leider sehr schlecht ist für die Umwelt. 

Die Stadt ist insgesamt leider sehr dreckig, da es nirgends Mülleimer gibt, ich hab wirklich noch keinen einzigen öffentlichen gesehen. Zudem gibt es einfach überall wo man einkauft eine Plastiktüte dazu, die die Leute dann immer in die Gräben schmeißen. Der ganze Hausmüll wird auch in solchen Gräben verbrannt.  

In Lilongwe gibt es richtig viele Märkte, auf denen man wirklich ALLES bekommt. Gemüse, Obst, Hausartikel, Klamotten, Stoff, Schmuck, usw. Heute haben Clara und ich uns gebrauchte Schuhe gekauft, aber dafür richtig gute. Es gibt Stände, an denen neue fake Schuhe teuer verkauft werden, die dann wahrscheinlich nach ein paar Tagen auseinanderfallen, und dann gibt es richtig viele Stände, an denen gebrauchte original Schuhe verkauft werden, die man noch schön runterhandeln kann. Ich hab mir gebrauchte New Balance gekauft, die aber noch echt gut sind für 2,50 Euro. Natürlich kann man das nicht mit deutschen Preisen vergleichen, weil Malawi ein armes Land ist. Also für hier hab ich wahrscheinlich trotzdem noch viel gezahlt. 

Ein richtig cooler Markt ist jetzt leider letztes Wochenende abgebrannt. Wir waren heute mal dort, das ist schon richtig traurig, weil alles zerstört ist und viele Menschen keine Arbeit mehr haben, bestimmt gab es auch Tote. Der Markt war so cool, da er ein bisschen wie ein Labyrinth aufgebaut war, er war in so Mauern drin, es gab richtige Eingänge, und die Gassen waren so eng, dass überall Schatten war und man sich echt schnell verirrt hat.. Außerdem gab es  dort einen riesigen Chitenje-Markt. Chitenje ist der typische Afrika-Stoff, den es in endlos vielen richtig schönen Mustern und Farben gibt. Die Frauen hier tragen die Chitenje einfach so um die Hüfte gebunden als Rock oder benutzen es als Baby-Tragetasche. Sie legen ihr Baby auf den Rücken und binden dann den Chitenje um ihren Körper, das sieht sehr praktisch aus! Man kann sich aber auch alle möglichen Sachen schneidern lassen. Oft ist es dann nicht wirklich gute Qualität, weil die Schneider hier keine ordentliche Ausbildung bekommen, aber man muss sich einfach einen guten Schneider aussuchen, es gibt wirklich viele davon. Ich hab mir zwar noch nichts für mich schneidern lassen (Clara und ich haben Polsterbezüge fürs  Wohnzimmer schneidern lassen), hab ich aber bald vor, ich hab mir neulich schon einen schönen Chitenje für ein Kleid gekauft ^^.  

Charakteristisch für Lilongwe ist, wie ich finde, das Straßenchaos mit den vielen Minibussen. Die gibt es wirklich wie Sand am Meer und hupen ganz gerne Ziegen und Menschen von der Straße. Die Ziegen gibt es zwar eher außerhalb, aber dafür laufen hier auch richtig viele Straßenhunde rum, die sehen fast alle gleich aus.  Außerdem, wenn man irgendwo in eine Dustroad abbiegt gibt es auch viele Hühner, die mit ihren Küken durch die Gegend laufen.  Bei uns auf der Arbeit gibt es auch richtig viele Hühner, Hähne und Hunde (und einen richtig süßen Welpen!).

Der nächste Blog-Eintrag kommt hoffentlich auch bald, ich werde von unserer Arbeit im House of Hope erzählen. Weil wir da echt immer lang sind tagsüber, haben wir abends nie Lust, noch viel zu machen. Deswegen hat auch der Eintrag so lange gedauert.. Bis dann und liebe Grüße aus dem heißen Malawi (Jetzt hat die heiße Saison begonnen)!

Sonntag, 4. September 2016

#2 Die erste Woche

Soo.. jetzt bin ich schon eine ganze Woche hier in Lilongwe, und wir haben uns schon so halb eingelebt. Es gibt schon so viel zu erzählen :D!

Die Ankunft
Als wir letzten Samstag in Lilongwe angekommen sind, hat uns am Flughafen direkt Jana, eine ehemalige Freiwillige abgeholt und wir sind mit dem Taxi zu unserem neuen zu Hause im Stadtteil Biwi gefahren. Da wir vom Flughafen in die Stadt eine Weile gefahren sind (vor allem weil viel los war auf den Straßen), bekamen wir schon die ersten Eindrücke von der Umgebung. Was ich in dem Moment genau gedacht habe, weiß ich nicht mehr, ich war einfach überwältigt und alles erschien mir noch eher surreal.
Unser Haus liegt nicht in einem sehr reichen Stadtteil von Lilongwe, wie manche vielleicht erwarten würden. Das Haus enthält drei nebeneinander liegende Wohnungen und ist von einer Mauer mit Stacheldraht umgeben, wir brauchen uns also keine Sorgen um Einbrecher oder ähnliches machen. Rechts neben uns wohnt der Sohn des "Landlords" (also unseres Vermieters) namens Henry mit seiner Frau und links neben uns wohnt ein sehr nettes junges Paar mit einem sehr süßen Kind. Esther und die Frau von Henry können wir wirklich alles fragen, falls wir Probleme oder Fragen haben.

Als wir unsere Wohnung betreten haben, waren wir schon erstmal geschockt, wie dreckig und unordentlich sie hinterlassen wurde. Aber man gewöhnt sich schnell daran und wir haben die letzten drei Tage auch schon angefangen, auszumisten und sauber zu machen.
Die Wohnung hat ein großes Wohnzimmer, Küche, Dusche, Klo und 3 Schlafzimmer.. Also ziemlich groß für zwei Leute!:)


Unser Wohnzimmer mit Esstisch im Vordergrund




Ausflug nach Dedza
Am Sonntag, unserem zweiten Tag hier, wagten wir uns gleich auf einen Ausflug mit Jana und einem ihrer malawischen Freunde Alex. Mit dem Minibus sind wir Richtung Dedza gefahren, was ca. 2 Stunden von Lilongwe weg ist. In einem kleineren Dorf nahmen wir dann zwei public motorbikes, das heißt zwei Motorräder, auf denen wir uns jeweils zu dritt draufgequetscht haben (mit Fahrer natürlich). Sie sollten uns zu den berühmten Chongoni Höhlenmalereien bringen, die ein Stück weg von diesem Dorf lagen.
Die Fahrt hat mega Spaß gemacht, wir sind mit ordentlichem Tempo durch die schöne Landschaft und ein paar Dörfer gebrettert, wo uns alle Kinder hinterher gewunken haben :D
Unsere Fahrer sind dann einem Schild gefolgt, das uns irgendwo ins nirgendwo leitete. Leider wussten die beiden selbst nicht so genau, wo die Höhlen sind.. Die beiden haben sich aber reichlich mühe gegeben, uns etwas davon zu zeigen. Sie führten uns auf einem Berg von Fels zu Fels, leider ohne Malereien, bis wir schlussendlich oben auf dem Berg angekommen waren. Die Aussicht, die wir beim hochklettern schon bemerkt hatten, war hier oben gigantisch! Man konnte unglaublich weit schauen und die hügelige Landschaft Malawis bestaunen.
Man muss übrigens anmerken, dass es keinerlei befestigten oder markierten Weg dort hoch gab und ich mit Birkenstocksandalen unterwegs war.. ich konnte ja nicht ahnen dass wir so sportlich unterwegs sein würden :D jedenfalls sind wir glücklicherweise keiner Black Mamba oder ähnlichem begegnet!
Nachdem wir den Abstieg auch gut überstanden hatten, sahen wir zu unserem Glück doch noch Höhlenmalereien an einem anderen Berg. Ich erwähnte ja schon, dass sich unsere "Guides" ersichtlich Mühe gegeben haben !
Nach dieser aufregenden Tour fuhren wir noch in die Töpferei von Dedza, um selbstgetöpferte Tassen zu kaufen und unseren Hunger mit Käsekuchen zu stillen (es it sehr touristisch dort, deswegen gibt es Käsekuchen, der aber wirklich seehr lecker war!).
Abends, als wir wieder in Lilongwe ankamen, aßen wir noch gemütlich ein paar "Chips und Chicken" oder einfach nur "Chipsies" (Pommes mit Hühnchen), ein sehr beliebtes fast food hier in Malawi.


Die Aussicht beim Aufstieg


Top Wander- und Kletterschuhe !


Auf dem Gipfel in einer Steinhüttte

Die Malereien




Montag
Montag waren wir den ganzen Tag in der Stadt unterwegs, mit dem Versuch, unseren Strom im Haus zum Funktionieren zu bringen. Das war gar nicht so einfach, da anscheinend unser Account für unser Haus nicht mehr existierte. Nach ewigem hin und her hatten wir dann abends endlich Strom! Da hier aber trotzdem sehr oft der Strom ausfällt, haben wir oft genug Candlelight-Dinner mit Toastbrot und Erdnussbutter.
Jeden zweiten Tag fällt auch das Wasser aus, da es insgesamt nicht genug Wasser gibt. So wird dann den verschiedenen Stadtteilen von Lilongwe abwechselnd das Wasser abgestellt. Da wir in keinem sehr reichen Stadtteil wohnen, fällt das Wasser eben öfter aus. Wir füllen aber den Tag davor schon immer alle Behälter auf, die wir so haben und haben dann genug zum Duschen, Kochen usw.

Candlelight :)

  
The Taste of Malawi
Dienstag sind wir mit Jana und Alex in ihr 2014 gegründetes Projekt "the Taste of Malawi" gegangen.
Jana war von 2013-2015 selbst Freiwillige in Lilongwe in einem Straßenkinderprojekt und gründete dann selbst ein neues Projekt, bei dem schon ausgebildete Schneiderinnen weitgebildet werden. Die Ausbildung für Schneider hier in Malawi ist nämlich leider nicht sehr weitgefasst und die Schneider werden ohne gute Kenntnisse auf den Mart geschickt. Außerdem unterstützt das Projekt vor allem Frauen, da diese besonders Probleme haben, auf dem Markt einen Platz zu finden, vor allem weil sie sich das oft nicht zutrauen.
Dort in ihrem Projekt haben wir dann ein paar super nette junge Frauen kennen gelernt, mit denen wir gleich Nummern ausgetauscht haben. Eine Frau namens Tiyese hat uns gestern sogar angerufen und ihren Besuch nächstes Wochenende angekündigt. Da haben wir uns sehr gefreut!:)
Die Kinder von Alex' Schwester haben wir auch kennen gelernt, da das Projekt direkt neben dem Haus seiner Eltern ist und die Kinder bei den Großeltern während der Ferien zu Besuch waren. Die beiden Schwestern, Cumbo und Vera, sprechen sehr gut Englisch, was uns ziemlich fasziniert hat (die beiden sind noch sehr jung). Das war ein sehr schöner Tag, aber auch ein langer, weswegen wir uns abends dafür mit sehr leckerem indischen Essen belohnt haben, bei dem wir Alex' Mitbewohner Andrew und Alex' Bruder Martin kennen gelernt haben.
Hier in Malawi leben sehr viele Inder, die sich aber leider eher abschotten und ihre eigene "Welt" aufbauen. Für uns aber nicht schlecht, da es viele gute indische Restaurants gibt! Ein Malawier hat auch zu uns gemeint, dass Malawier gerne scharf essen (was sie wirklich gerne tun, und zwar richtig scharf :D), seitdem es so viele Inder in Malawi gibt.

 
Unser Haus wird überbevölkert
Mittwoch kamen dann 6 Besucher, die bis Samstag blieben. Das war das Workcamp Malawi (Angebot von Kolping), das vorher drei Wochen im Kuti Wildlife Reserve arbeitete. Plötzlich war es in unserem Haus sehr eng, wir hatten nichtmal genug Stühle :D! Waren aber alle sehr nett, wir haben uns sehr gut verstanden und mit ihnen das erste mal gekocht, da es bisher abends nie Strom gab!
Clara und ich haben, während die Truppe in Lilongwe unterwegs war, endlich angefangen aufzuräumen. Das war (bzw ist) sehr viel Arbeit, da unsere Vorfreiwilligen viele unnötige Sachen aufgehoben haben :P

Nachtleben
Donnerstag Abend waren wir das erste Mal in einer Bar namens Livingroom mit Jana, Alex, Martin und Lena (eine Workcamp-Teilnehmerin). Da war leider seehr wenig los (anfangs waren wir die einzigen Gäste), aber die Bar ist echt nice! Nebenan in einer anderen Bar des gleichen Besitzers, spielten wir dann noch eine Partie Billard.

Freitag Abend wurden wir zu Alex nach Hause eingeladen. Dort gab es ein kleines Lagerfeuer mit Freunden von Alex. Wir haben Süßkartoffelchips und Marshmallows gesnackt (von den gegrillten Marshmallows waren sie total begeistert, die kannten das noch gar nicht :)) und gesungen/gerapt. Sehr lustig war es, als sie wollten, dass wir ihnen ein deutsches Lied vorsingen. Wir haben ein paar Zeilen von "In der Weihnachtsbäckerei" gesungen und viele wollten nicht glauben, dass es ein Weihnachtslied war. Martin war überzeugt davon, dass es die deutsche Version von "Old McDonald" war!:D  Ich habe mich lange mit Alex' Cousin unterhalten, habe ihm von meinen Hobbies erzählt, was er sehr spannend fand.. Da Malawier klassische Musik aus dem Westen nicht wirklich kennen, ist ihnen auch die Geige ein fremdes Instrument. Natürlich kann man nicht immer alles verallgemeinern, vielleicht gibt es auch Malawier, die damit vertraut sind, aber ich denke die Mehrheit ist es nicht.


Die Hoffnung nicht aufgeben
Samstag Abend hatten wir uns schon sehr auf das Konzert von "Busy Signal" gefreut, einem Malawischen Sänger, dessen Songs wir schon oft im Minibus gehört haben. Das Konzert war schon den ganzen Tag mit sämtlichen Vorbands am Laufen, vor allem kam viel Raggae am frühen Abend. Wir waren ausgestattet mit Bier und Keksen und hatten vor dem Konzert Chipsies und Samosa gegessen (Samosa ist eine afrikanische Spezialität; eine mit Fleisch und Gemüse gefüllte Teigtasche). Wir waren also bereit für ein lässiges Konzert. Leider konnte niemand so richtg abschätzen, wann Busy Signal kommen würde, und es wurde immer kälter (Jaa, hier ist es im Moment nachts richtig kalt!). Irgendwann kam dann noch ein recht guter Sänger namens Lulu, aber uns war schon sehr kalt und Signal war nicht wirklich in Sichtweite. Während des Konzerts haben wir mit vielen betrunkenen Malawiern gesprochen, einige ganz nette waren dabei, aber auch sehr aufdringliche..
Später haben wir uns an einem Chipsies-Stand an einem Feuer aufgewärmt, aber Busy Signal war anscheinend too busy :(.  Wir haben echt noch lange gewartet, aber irgendwann kurz nach eins haben Clara und ich die Hoffnung aufgegeben und sind mit einem kleinen Taxi nach Hause gekommen, einem sogenannten "Tuk tuk".


So liebe Leser, das war meine erste Woche in Malawi; so viel erlebt in so kurzer Zeit.. Mein nächster Eintrag wird glaub ich über das Alltagsleben in Lilongwe gehen. Über public transports, stressige Märkte usw.!
Bis dann, eure Clara!